Gymnasium Thun Schweiz

Gymnasium Thun, Schweiz

Im Sommer 2020 haben VOSS Architects an dem offenen Wettbewerb für die neue Doppelturnhalle mit Schulräumen in Thun teilgenommen (31 eingereichte Beiträge).

Der Beitrag wurde in Zusammenarbeit mit ZPF Ingenieure, Menarvis Landschafts- architektur, Amstein Walthert und Rapp Infra erarbeitet.

Das Gelände für den Neubau der Doppelturnhalle mit Schulräumen befindet sich gegenüber der bestehenden Dreifachturnhalle Schadau im Stadtteil Dürrenast in Thun, nur wenige Geh- minuten vom Hauptgebäude des Gymnasiums entfernt.

Das vorgeschlagene kompakte Gebäude- volumen hat eine Grundfläche von 42 x 42.5 Metern. Durch die Setzung auf der Parzelle wird so viel nutzbare Freifläche wie möglich erhalten. Durch die sorgfältig ausbalancierte Positionierung des Neubaus, unter Berücksichtigung der Lärmbelastung im Norden der Parzelle, Distanz zur benachbarten Wohnbebauung und dem Wunsch nach grösstmöglichen Freiflächen für sportliche Aktivitäten, entsteht ein räumlicher Bezug zur bestehenden Dreifachturnhalle. Proportion und Höhe des Neubaus beziehen sich auf den umgebenden Kontext und treten durch Positionierung, architektonische Form und Orientierung in einen Dialog.

Der Eingang zum neuen Turnhallen- und Schulgebäude befindet sich gegenüber der bestehenden Dreifachturnhalle leicht einsehbar in der Süd-West Ecke. Durch die grosszügige Eingangshalle wird das Gebäude über eine zentrale, in Nord-Südrichtung verlaufende Achse erschlossen. Treppenhäuser an beiden Enden dieser Achse erschliessen die Sporträume im Erd- und Untergeschoss und an der Nordseite des Obergeschosses sowie die Klassenzimmer für Bildnerisches Gestalten im Obergeschoss separat. Die Garderoben und Nassräume befinden sich im Erdgeschoss an der Westseite.

Das Tragwerk für das Obergeschoss ist so entwickelt, dass auf beiden Seiten der Erschliessungsachse jeweils ein grosser durchgehender Raum entsteht. Dieser Raum kann wie in unserem Vorschlag für die Schulräume oder auch in anderen Konfigurationen aufgeteilt werden und gibt der Bauherrschaft damit absolute Flexibilität für die Aufteilung der Räume und mögliche Veränderungen des Schulbetriebs oder Umnutzung in der Zukunft.

Der Neubau ist als Holzbau mit Holzverkleidung der Fassaden auf einem Betonuntergeschoss konzipiert. Die unterschiedliche Orientierung der offenen Holzverkleidung unterteilt die Fassade in verschiedene Bereiche entsprechend den Funktionen im Inneren, gibt dem Neubau Proportion und nimmt Elemente der Holzverkleidung der bestehenden Dreifachturnhalle auf. Das umlaufende Fensterband zum Aussenbereich ermöglicht den Bezug zur Umgebung und zusammen mit den durchgehenden nach Norden orientierten Oberlichtern sehr gute gleichmässige Lichtverhältnisse für das Bildnerische Gestalten. Die umlaufende Brise du Soleil mit aussen liegendem Rankenbewuchs beschattet Räume und Gebäude zusätzlich je nach Jahreszeit. Die Aufteilung der Dachlandschaft in fünf gleichmässige Satteldächer widerspiegelt einerseits die Proportion der Klassenzimmer in Kombination mit der notwendigen Belichtung des Ober- geschosses von Norden und der Installation von Photovoltaik nach Süden und andererseits die Bauten der näheren Umgebung. Die Dächer geben dem neuen Gebäude einen ganz eigenen und gleichzeitig sehr vertrauten Charakter.

Die Materialien im Innenbereich sind robust und dauerhaft, gleichzeitig warm und beständig. Das Holz der Decken und Wände gibt den Räumen Wärme und zusammen mit dem Betonfussboden ihre ganz eigene Atmosphäre.